Mittlerweile belegen nationale und internationale Studien, dass Tiere, insbesondere Hunde, eine positive Wirkung auf Menschen jeden Alters haben, da sie die emotionale, soziale, geistige und körperliche Entwicklung fördern.
Als Vater der tiergestützten Therapie wird Boris M. Levinson bezeichnet. Der New Yorker Kinderpsychologe fand 1969 eher durch Zufall heraus, welche positive Wirkung die Anwesenheit seines Golden Retrievers auf die Behandlung der jüngeren Patienten hatte.
Unter Tiergestützter Therapie (Gatterer, 2003) versteht man Maßnahmen, bei denen durch den gezielten Einsatz eines Tieres positive Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten von Menschen erzielt werden. Das gilt für körperliche wie für seelische Erkrankungen. Das Therapiepaar Mensch/Tier fungiert hierbei als Einheit. Als therapeutische Elemente werden dabei emotionale Nähe, Wärme und unbedingte Anerkennung durch das Tier angesehen. Zusätzlich werden auch verschiedenste Techniken aus den Bereichen der Kommunikation und Interaktion, der basalen Stimulation und der Lernpsychologie eingesetzt.
Tiergestützte Therapie (ESAAT, 2011) umfasst daher bewusst geplante pädagogische, psychologische und sozialintegrative Angebote mit Tieren für Kinder, Jugendliche, Erwachsene sowie ältere Menschen mit kognitiven, sozial-emotionalen und motorischen Einschränkungen, Verhaltensstörungen und Förderschwerpunkten. Sie beinhaltet auch gesundheitsfördernde, präventive und rehabilitative Maßnahmen.
Tiergestützte Therapie findet im Einzel- und Gruppensetting statt.
Basis der tiergestützten Therapie ist die Beziehungs- und Prozessgestaltung im Beziehungsdreieck Klient – Tier – Bezugsperson. Tiergestützte Therapie beinhaltet Methoden, bei denen Klienten mit Tieren interagieren, über Tiere kommunizieren oder für Tiere tätig sind. Die Durchführung erfolgt zielorientiert anhand einer klaren Prozess- und Themenorientierung unter Berücksichtigung tierethischer Grundsätze.